Forsa-Umfrage: Schülerinnen und Schüler über ihre Schulhöfe

Im Auftrag der Stiftung „Lebendige Stadt“ und Deutschen Umwelthilfe hat das Forsa-Institut vom 25. Juni bis 7. Juli 2014 bundesweit 500 Schülerinnen und Schüler der Klassen 1 bis 10 telefonisch befragt, wie sie ihren Schulhof bewerten. Danach gaben zwar 85 Prozent der Befragten an, dass ihnen der Schulhof gut bis sehr gut gefällt. Gleichzeitig wurden aber Defizite deutlich, die nicht im Einklang mit einem immer längeren Schultag von Schülerinnen und Schülern stehen.

76 Prozent der befragten Schülerinnen und Schüler sind der Meinung, dass es ihrem Schulhof an Raum mangelt, wo sie ihre Kreativität und eigenen Ideen ausleben können. Dazu zählen u.a. eine Graffitiwand oder ein Bauspielplatz. Dabei scheint es mit 31 Prozent an Grundschulen mehr Kreativräume als an weiterführenden Schulen (19 Prozent) zu geben. Dieser Unterschied zeigt sich auch bei Schulen in Ost- gegenüber Westdeutschland (35 Prozent : 21 Prozent).

Möglicherweise ist auch darin ein Grund dafür zu sehen, dass nur 24 Prozent der Schülerinnen und Schüler ihren Schulhof auch nach Unterrichtsschluss nutzen, um sich hier mit Freunden zu treffen. Der Anteil der Schülerinnen und Schülern an Grundschulen liegt dabei deutlich höher als bei weiterführenden Schulen. Gleichzeitig wünscht sich aber rund ein Drittel der Grundschüler mehr Spielgeräte auf den Schulhöfen. Möglicherweise könnte die Öffnung von Schulhöfen für die Öffentlichkeit auch in der schulfreien Zeit eine noch bessere Integration in das städtebauliche Umfeld leisten.

Zufriedenheit herrscht offenbar bei der Grüngestaltung sowie dem Angebot an Sport- und Sitzmöglichkeiten. 82 Prozent gaben an, dass es an ihren Schulen ausreichend Bäume, Pflanzen, Blumen und Rasenflächen gibt, 74 Prozent sind mit den Sportmöglichkeiten zufrieden und 71 Prozent halten das Angebot an Sitzgelegenheiten für ausreichend. Demgegenüber äußerten aber 44 Prozent, dass sie sich Orte für Ruhe und Entspannung wünschten. Offenbar laden somit nicht alle Grüngestaltungen und Sitzgelegenheiten auch zum Entspannen ein.

55 Prozent der Schüler sagten, dass es bei ihnen abgesehen von den Sportstunden keinen Unterricht im Freien gibt. Dabei wird an weiterführenden Schulen deutlich mehr im Freien unterrichtet (50 Prozent) als an Grundschulen (34 Prozent). Speziell für den „Outdoor-Unterricht“ konzipierte Orte könnten dazu beitragen, diesen pädagogisch noch besser in den Lehrplan einzubinden.

Sehr groß ist die Bereitschaft bei Schülerinnen und Schülern, bei der Verbesserung ihres Schulhofs selbst Hand anzulegen. 82 Prozent wären dazu bereit. Dieser hohe Anteil spricht dafür, dass ein Großteil der Schülerinnen und Schülern Verbesserungsbedarf für ihren Schulhof sieht.

Die gesamten Ergebnisse der Forsa-Befragung könnt ihr hier herunterladen: Forsa-Befragung

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