Grundschule am Baumschulenweg in Bremen

Die Grundschule integriert den Schulhof auf beeindruckende Weise in den Schulalltag. Die Kinder übernehmen klassenweise Verantwortung für die schuleigenen Hühner und Bienen, die Gemüse- und Kräuterbeete sowie den Teich. Marktklassen kümmern sich um den Verkauf der Produkte auf dem Wochenmarkt. Von der Einschulung bis zur vierten Klasse ziehen die Kinder Baumsetzlinge heran, die dann im Kinderwald ausgepflanzt werden.

Schon in den 1990er Jahren entwickelte die Schule mit der Anschaffung von Hühnern und Bienen ein Naturprofil. Mit der Umstellung auf den Ganztagsbetrieb 2004 wurde das Außengelände immer mehr zur naturnahen Freifläche, die als „dritter Erzieher“ unterschiedlichste Aktionsmöglichkeiten bietet, das kreative Spielen in der Natur fördert und Bildung für nachhaltige Entwicklung fest in den Schulalltag integriert.

Mehr zum Gestaltungs- und Nutzungskonzept, zur Einbindung in den Schulalltag und zur Naturerfahrung gibt es weiter unten!

Impressionen vom Schulhof der Grundschule am Baumschulenweg

   

Gestaltungs- und Nutzungskonzept
Das Außengelände spielt eine wichtige Rolle im Schulalltag, die einzelnen Bereiche werden wie Fachräume genutzt und gepflegt. Die Kinder sollen möglichst vielfältige Erfahrungen mit und in der Natur sammeln und Zusammenhänge verstehen lernen. Auch bei Regenwetter dürfen sie mit entsprechender Kleidung draußen spielen – damit sich auch im Winter das Umziehen lohnt, wurden die Pausenzeiten in der Rhythmisierung des Ganztagsbetriebes verlängert. Jede Klasse hat in der Nähe ihres Klassenraums eine Fläche mit Bänken und Tischen, die für Unterricht, Gruppenarbeit, zum Essen und zum Entspannen nutzen können.

Einbindung in den Schulalltag
Immer zwei Klassen (Klasse 1 & 3 bzw. Klasse 2 & 4) betreuen ein gemeinsames Projekt: Hühner, Bienen, Bauerngarten, Beerengarten, Teich und Markt. Die jeweiligen Klassen sind im Schulalltag und an zwei gesonderten Arbeitsnachmittagen im Jahr für die Pflege zuständig.

Die Teichklassen kümmern sich um das Schulbiotop. Hier keschern, beobachten und erforschen die Kinder Kaulquappen, Wassermolche, Libellen‐ und Köcherfliegenlarven. An den Arbeitsnachmittagen entkrauten und säubern sie den Teich. Im Hühnerhof wohnen zehn Hennen und ein Hahn. Die beiden Hühnerklassen kümmern sich 365 Tage im Jahr um die Tiere, am Wochenende und in den Ferien mit Hilfe der Eltern. Die Bienenklassen betreuen unter der Anleitung eines Imkers die drei Bienenvölker und übernehmen auch das Honigschleudern. Die Bauerngartenklassen kümmern sich um die Beete, die Beeren, die Obst- und Nussbäume, wobei alle Kinder beim Gärtnern eingebunden sind. Die Marktklassen verkaufen freitags Eier, Gemüse und Honig auf dem nahegelegenen Wochenmarkt.

Naturerfahrung
Mit den Verantwortlichkeiten für die Schulhofbereiche gehören Naturerfahrungen zum Alltag. Dazu kommen zahlreiche projektbezogene und ganz „zufällige“ Begegnungen mit der Natur: Der alte Baumbestand im ganzen Gelände ist natürlicher Sonnenschutz und schafft ein angenehmes Klima zum Spielen. Kleinere Bäume dürfen bis zu Kopfhöhe erklettert werden. Im Bauerngarten gibt es Eichhörnchen, Eichelhäher, Igel und brütende Enten zu beobachten. Eine Kamera macht das Innere des Meisennistkastens sichtbar. Alle Kinder ziehen ab der Einschulung ein Bäumchen groß und pflanzen es nach den vier Jahren Grundschulzeit in einen nahe gelegenen „Kinderwald“. Der selbst ausgebaute Bauwagen ist nicht nur ein Ruheraum, sondern auch das Hauptquartier der AG „Outdoorkids“, die von hier aus das Schulgelände erkundet.

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